Verluste können traumatische Wirkungen und weitreichende Folgen haben. Tiefgreifende Verluste wie z.B. der Tod eines Elternteils, einer wichtigen Bezugsperson oder der Verlust von Heimat durch Vertreibung und Flucht bringen Kinder und Jugendliche in krisenhafte Situationen, die geprägt sind von Verzweiflung, Hilf- und Hoffnungslosigkeit. Bleibt dieses Grundgefühl erhalten, haben suizidale Impulse häufig ihren Ursprung in der nicht bewältigten Trauer. Der Zusammenhang zwischen Trauer und Suizidalität ist aber oft nicht spür- und erkennbar. In diesem Seminar geht es um das Wissen über diesen Zusammenhang und um das Erlangen eines sicheren Umgangs mit trauernden Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam wird erarbeitet, was Kinder unterstützt, was ihnen Orientierung und Sicherheit gibt und wie sie konkret im Trauerprozess begleitet werden können.
Kursleiter*in:
Marianne van Kempen, Diplom Soziologin, Supervisorin (DGSv), Theaterpädagogin
Zielgruppe:
Fachkräfte in der pädagogischen und psychologischen Betreuungs- und Beratungsarbeit
Schwerpunkt:
Emotion Trauer
Trauerreaktionen von Kindern und Jugendlichen
Zusammenhang von nicht bewältigter Trauer und Suizidalität
Wie können wir auf Anforderungen von außen reagieren, ohne den Kontakt zu verlieren und „auszusteigen“? Welche Strategien haben wir, wenn wir Grenzüberschreitungen erleben, oder uns überfordert fühlen? Grenzen zu setzen hat nicht nur etwas mit „Nein“ sagen zu tun. Es bedarf eines inneren Raumes, aus dem heraus wir Bedürfnisse und Prioritäten wahrnehmen und kommunizieren können. Was unterstützt uns, in diesem Raum präsent zu sein? Wie können wir Grenzen setzen und zugleich im Kontakt bleiben mit dem, was uns begegnet?
Die unreifen Formen der Aggression, die dazu führen, sich selbst oder andere psychisch und/oder körperlich zu verletzen, haben ihren häufigsten Ursprung in einer Störung der frühen Selbstregulationsentwicklung innerhalb des entwicklungspsychologischen Aufbaus von Bindung. Unsichere und traumatische Bindungsprozesse beinträchtigen die Kontaktfähigkeit und das Selbstempfinden des Kindes. Emotionale Regulation und Bindungserfahrungen bedürfen einer Nachreifung, deren Grundlagen in diesem Seminar erfahren werden. Dies ist die Basis um den emotionalen Kreislauf der eskalierenden Aggression zu verstehen und geeignete vorbeugende und gegenwärtige Interventionen anzuwenden. Teil dieser Intervention ist die eigene Haltung in Bezug auf Klient*innen und sich selbst, die Bindungskommunikation und die Vermeidung sekundärer Frustrationen. Ziel dieser Interventionen ist auch die Entlastung der Helfer*innen, indem sie durch Selbstanbindung die eigenen Alarmgefühle minimieren und kontrollieren können.
Kursleiter*in:
Jutta Rahlf- Riermeier, Diplom Sozialpädagogin, Gestalttherapeutin, analytische Familientherapeutin, Begründerin des Institut für Bindungspädagogik-/therapie "Bindungsraum"
Zielgruppe:
Sozialpädagog*innen, Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Erzieher*innen, Lehrer*innen, und andere beratende Berufsgruppen
Schwerpunkt:
Kinder und Jugendliche mit ihren Aggressionen verstehen
Der biologische und psychologische Sinn von Aggression. Wem dient sie und wodurch wird sie ausgelöst?
Aggression die keiner versteht braucht Aggressions-Flüsterer
Bindungs-Intervention und Bindungs-Kommunikation werden erfahren und angewendet
Durch traumatische Einzelereignisse oder durch langfristig schädigende Bindungserfahrungen können regressive Schemata und Subjekt-Objekt-Konstellationen entstehen, die in Belastungssituationen der Gegenwart aktualisiert werden und den Gegenwartsbezug überlagern, verfälschen oder gar aufheben. Dies bedarf spezifischer Behandlungsmethoden, die regressiven States entgegensteuern. Vermittelt wird die „Arbeit mit dem Inneren Kind“ als ein klinisch bewährtes Vorgehen.
Kursleiter*in:
Prof. Dr. med. Ulrich Sachsse, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Universität Kassel, Autor diverser Sachbücher
Zielgruppe:
Psycholog*innen, Ärzt*innen, Sozialpädagog*innen,Psychotherapeut*innen mit entsprechendem Arbeitsschwerpunkt
Das Seminar vermittelt grundsätzliches Wissen über Krisenintervention und den Umgang mit suizidalen Menschen in psychosozialen Arbeitsfeldern. Insbesondere hat es zum Ziel, die Teilnehmenden in Ihrer Einschätzung von Suizidalität zu stärken und ihre Handlungskompetenz für den Umgang mit suizidalen Menschen zu erweitern. Themenschwerpunkte sind das Einschätzen der aktuellen Suizidalität, das Verständnis verschiedener Formen von Krisen und Suizidalität und die Grundprinzipien des Umgangs mit Menschen in Krisen und suizidalen Menschen.
Kursleiter*in:
Dr. med. Ulrike Wegner, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Arche München
Zielgruppe:
Fachkräfte in psychosozialen und gesundheitlichen Arbeitsgebieten, Psychotherapeut*innen
Schwerpunkt:
Einschätzen von Suizidalität
Formen von Krisen und Suizidalität
Grundprinzipien des Umgangs mit Menschen in Krisen und suizidalen Menschen