Durch traumatische Einzelereignisse oder durch langfristig schädigende Bindungserfahrungen können regressive Schemata und Subjekt-Objekt-Konstellationen entstehen, die in Belastungssituationen der Gegenwart aktualisiert werden und den Gegenwartsbezug überlagern, verfälschen oder gar aufheben. Dies bedarf spezifischer Behandlungsmethoden, die regressiven States entgegensteuern. Vermittelt wird die „Arbeit mit dem Inneren Kind“ als ein klinisch bewährtes Vorgehen.
Kursleiter*in:
Prof. Dr. med. Ulrich Sachsse, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Universität Kassel, Autor diverser Sachbücher
Eltern, die in ihrem Leben Traumatisierungen erlebt haben, geraten im Alltag mit ihren Kindern auf Grund von Folgestörungen häufig an Grenzen. Mit ihnen können auch Helfer*innen in Situationen kommen, die ratlos und ohnmächtig machen. Die Fortbildung hat das Ziel, über den transgenerationalen Prozess der Traumaweitergabe zu informieren und damit neue Entwicklungsräume für Familien zu eröffnen. Sie wird, neben der Vermittlung von Grundlagen zu Trauma und Bindung, Handlungsoptionen für die Zusammenarbeit mit Familien eröffnen. Als konkrete Fördermöglichkeit von sicherer Bindung zwischen Eltern und Kindern wird ein praxiserprobtes Konzept vorgestellt, das traumapädagogische Methoden, die Marte Meo Methode und das Konzept der Mentalisierungsförderung, integriert.
Im Kontext von psychosozialer Arbeit ist die Beziehungsgestaltung zu unseren Klient*innen sowohl im stationären als auch im ambulanten Setting immer wieder eine Herausforderung in den helfenden Berufen. Wir sind oft mit Wünschen und Sehnsüchten jedoch auch mit Ablehnung und Feindseligkeit uns gegenüber konfrontiert. Dann fragen wir uns, wieviel Nähe tut den Klient*innen gerade gut und wo ist Abgrenzung notwendig. Manchmal jedoch sind wir verstrickt, so dass wir erst im Nachhinein bemerken, dass über unsere Grenzen gegangen wurde oder wir die Grenzen der Klient*innen verletzt haben. Um unseren Klient*innen ein gesundes Beziehungsangebot machen zu können, ist es wichtig, unser Nähe- und Distanzverhalten zu reflektieren.
In dieser Fortbildung wollen wir die Möglichkeit geben, die Haltung bezüglich Nähe und Distanz zu den Klient*innen anzuschauen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Dies wollen wir auch mit Hilfe von praktischen Übungen tun. Gerne können auch eigene Fälle mitgebracht werden.
Kursleiter*in:
Gerlinde Huber, Diplom Pädagogin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
Suizidandrohungen -in offener oder versteckter Form- und Selbstverletzungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen können bei Helfer*innen heftige Gefühle der Besorgnis und Angst um die Betroffenen auslösen, sie unter starken Handlungsdruck setzen oder hilflos und wütend machen. Eine einzelne „suizidale Krise“ bei jungen Menschen kann, wenn sie nicht richtig verstanden und beantwortet wird, zu immer wiederkehrendem suizidalen Verhalten führen. Was ist hilfreich und notwendig im Umgang mit solchen Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Wie können Helfer*innen schwierige Situationen richtig einschätzen und dabei auf sich selbst achten, um hilfreiche Krisenbegleiter*innen zu sein? Ziel des Seminars soll sein, in die Problematik Suizidgefährdung einzuführen, mögliche Ängste und Hemmschwellen abzubauen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Kursleiter*in:
Eva Kohler, Diplom Pädagogin, Sozialtherapeutin, Marco Saal, Diplom Sozialpädagoge
Zielgruppe:
Mitarbeiter*innen aus (sozial-)psychiatrischen, pädagogischen und therapeutischen Einrichtungen für Jugendliche und junge Erwachsene, Psychotherapeut*innen sowie andere am Thema Interessierte
Schwerpunkt:
Erklärungsansätze/Hintergründe für Suizidalität
Signale und Anzeichen für Suizidgefährdung
Umgang mit den eigenen Gefühlen als Helfer*in
Handlungsmöglichkeiten und praktisches Handwerkszeug im Umgang mit Suizidalität
Kreative Methoden können Prozesse beleben und Interaktionen erleichtern, körperlich und geistig in Bewegung bringen und entspannen. Ziel dieses Seminars ist es, das eigene Handlungsrepertoire zu erweitern, Kreativität und Flexibilität zu erhöhen, um die pädagogische Arbeit mit Klient*innen wirksamer und nachhaltiger werden zu lassen. Das Seminar hat Werkstattcharakter. Gemeinsam werden die verschiedenen Techniken erlebbar gemacht und auf ihre Wirksamkeit und Einsatzmöglichkeiten für die psychosoziale und pädagogische Beratung erprobt. Inhalte sind: Bewegungsübungen, Selbstregulationsübungen, Elemente aus dem pädagogischen Psychodrama, Arbeit mit Symbolen, Visualisierungstechniken.
Kursleiter*in:
Marianne van Kempen, Diplom Soziologin, Supervisorin (DGSv), Theaterpädagogin
Zielgruppe:
Mitarbeiter*innen in psychosozialer und pädagogischer Beratung
Schwerpunkt:
Erweiterung des professionellen Handlungsspielraums
Verstärkung der Wirksamkeit des pädagogischen Handelns
Erprobung verschiedener Techniken im Werkstattcharakter
Die sexualpädagogische Begleitung im stationären Bereich stellt die Bezugspersonen immer wieder vor neue Fragen und Herausforderungen. Sie müssen sich, um Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen gerecht zu werden, der Frage nach neusten Tendenzen und Trends in sexuellen Kulturen stellen. Sie brauchen Einblick in die aktuellen Methoden, Materialien, Literatur im sexualpädagogischen Feld. Sie benötigen Schutzräume in denen sie die innere Haltung zu Sexualpädagogik und deren Stellenwert reflektieren.
Die Fortbildung knüpft an die beruflichen Erfahrungen der TN und wird sich (je nach Bedarfen der TN) mit folgenden Themen beschäftigen:
Definition von Sexualität durch sexuelle Identität
Psychosexuelle Entwicklung des Menschen
„Pornografisierung“ der Sexualität
Klärung der sexuellen Orientierung (Modelle; Phasen)
Sexualpädagogik im transkulturellen Kontext
Arbeit an mitgebrachten „Fällen“ zu den Themen: Liebe, Sexualität, Partnerschaft, Familienplanung
Kursleiter*in:
Lucyna Wronska, Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Sexual- und Paartherapie
Zielgruppe:
Psychosoziale Fachkräfte
Schwerpunkt:
Tendenzen und Trends in sexuellen Kulturen
Methoden, Materialien, Literatur im sexualpädagogischen Feld
Eltern mit Schwierigkeiten ihre Impulse und Gefühle zu regulieren, bringen sich und andere leicht an Grenzen. Oft ist es ein Balanceakt zu entscheiden, ob Kind und Mutter/Vater zusammen leben können, oder das Kind in seiner Entwicklung zu viel Schaden nehmen könnte. Wir wollen Ihnen in dieser Fortbildung Wissen über die Erkrankung und praxiserprobte Umgangsweisen vorstellen. Diese Methoden können dabei helfen Ihre vielleicht bestehenden Unsicherheiten in schwierigen Situationen abzubauen und einen „inneren roten Faden“ zu verfolgen. Wir beziehen uns u.a. auf die Dialektisch Behaviorale Therapie nach M. Linehan, eine störungsspezifische Behandlungsmethode mit Anteilen aus der Verhaltenstherapie und aus der Achtsamkeitslehre.
Das wollen wir vermitteln:
ein besseres Verständnis für Menschen mit BPS und anderen Impulskontrollschwierigkeiten
eventuelle Auswirkungen auf das Kindeswohl
die Wahrnehmung eigener Grenzen in der Zusammenarbeit
hilfreiche Strategien und konkrete Werkzeuge für den Betreuungsalltag
erreichen einer möglichst klaren Haltung im professionellen Kontext
Reflexion der Teamkultur
Anhand Ihrer eigenen Fallbeispiele werden Schwierigkeiten diskutiert sowie mit Übungen und Rollenspielen Lösungsansätze gesucht.
Kursleiter*in:
Johanna Gabriel, Diplom Psychologin, Claudia Kertzscher, Diplom Sozialpädagogin
Zielgruppe:
Psychosoziale Fachkräfte
Schwerpunkt:
Verständnis entwickeln für Menschen mit BPS und anderen Impulskontrollschwierigkeiten
Auswirkungen auf das Kindeswohl
Wahrnehmung eigener Grenzen in der Zusammenarbeit
Strategien für den Betreuungsalltag: klare Haltung im professionellen Kontext, Teamkultur, konkrete Werkzeuge