Umgang mit Drogenkonsum in der Jugendhilfe
Kinder und Jugendliche suchen das Abenteuer, um sich in herausfordernden Situationen zu entwickeln und eigene Grenzen zu erfahren. Sie möchten sich spüren, erleben, austesten und erproben. Die Auseinandersetzung mit Drogen gehört daher mittlerweile zu einer wichtigen Entwicklungsaufgabe des Jugendalters.
Gerade bei Tabuthemen wie Drogenkonsum ist es für pädagogische Fachkräfte wichtig, zu lernen, diese kompetent, offen und ehrlich anzusprechen. Eine strikte Verbotshaltung führt meist in eine Sackgasse, in der die Jugendlichen mit Bagatellisierung, Verleugnung, Widerstand oder gar Aggression reagieren.
In diesem Seminar erfahren Sie, wie zu einem tabufreien, offenen Dialog beitragen und gemeinsam mit den Jugendlichen gesundheitsfördernde Kulturtechniken entwickeln. Um präventiv einer Suchtentstehung entgegenzuwirken, müssen die Kompetenzen der Jugendlichen, ihr Rausch- und Risikoverhalten einzuschätzen, gestärkt werden. Von den pädagogischen Fachkräften erfordert dies die Bereitschaft, auch bei gefährdeten Jugendlichen selbstbestimmte Entscheidungen anzuerkennen. Das Seminar lädt dazu ein, eigene Sichtweisen zu hinterfragen, zu weiten und persönliche Möglichkeiten zu erkunden, um dem Thema neu begegnen zu können.
Die Teilnehmenden erhalten Informationen zu den Entwicklungsaufgaben in der Adoleszenzphase, zu den gängigsten Drogen sowie der Funktion und den Auswirkungen des Konsums psychoaktiver Substanzen auf das jugendliche Gehirn. Wie unterscheiden sich die Konsummuster? Welche Rahmenbedingungen und Regeln sind, insbesondere bezogen auf die Ausbildungssituation und die Arbeit in der Jugendhilfe, sinnvoll?
Dabei spielt die aktuelle Gesetzeslage der Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung auf die Kinder- und Jugendhilfe eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Unter der Überschrift
„Legal – und nun?“ Soll Raum für eine Aktuelle Diskussion zur Situation zur verführen gestellt werden.
Die Legalisierung von Cannabis am 1. April 2024 hat den Zugang zu Cannabis-Produkten erheblich vereinfacht. Die leichtere Verfügbarkeit erhöht insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Risiko von psychischen, physischen und sozialen Schäden durch langfristigen oder kurzfristigen Cannabiskonsum.
Einrichtungen und Dienste in der ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhilfe stehen damit vor der Herausforderung, den Schutz der jungen Menschen vor konsum- und/oder suchtbedingte Schäden durch Aufklärungsarbeit zu gewährleisten. Diese Aufklärungsarbeit wird jedoch deutlich erschwert, da durch die Legalisierung der Konsum eine Normalisierung erfährt. Erwachsene dürfen ohne juristische Gefahren konsumieren – warum dann junge Menschen nicht auch?
Wir thematisieren die Überprüfungsmöglichkeiten und Grenzen von Regelüberschreitungen unter Arbeitssicherheitsaspekten und Besonderheiten süchtigen Verhaltens. Ab wann muss professionelle Hilfe eingeschaltet werden? Was kann ein Team leisten? Was ist im Zusammenspiel von Jugendschutz- und Jugendarbeitsschutzgesetz, den Reha-Vorgaben der Arbeitsagenturen und dem Betäubungsmittelgesetz zu beachten?
Die aktuelle Entwicklung weist zudem auf einen zunehmenden Mischkonsum verschiedenster Drogen und auch sogenannter “legal highs“ hin. Hier geben wir einen Überblick über Beschaffungsquellen, Funktion und Wirkung sowie die psychische und physische Gesundheitsgefährdung junger Menschen.
Schwerpunkte
- Drogenkonsum im Jugendalter: Was ist „normal“? Wie viel ist zu viel?
- Woran erkenne ich Drogenkonsum?
- Wie spreche ich den Konsum an?
- Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis
- Wie gehe ich persönlich mit diesem Thema um, wie agiere ich als Mitglied eines Teams?
- Wie entwickle ich eine eigene Haltung zu diesem Thema?
- Wo erhalte ich weiterführende Hilfsangebote?
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Weitere Informationen
Wir gewähren 20% Ermäßigung (bitte bei Buchung auswählen) für:
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Die Rahmenbedingungen der Zertifizierung der Fortbildungen durch die Psychotherapeutenkammer haben sich geändert. Es können nur noch Fortbildungen zertifiziert werden, in denen überwiegend approbierte Psychotherapeuten teilnehmen, oder an denen verschiedene Berufsgruppen teilnehmen, die in enger Kooperation eine Patienten-/Klientengruppe behandeln.
Da dies von den angemeldeten Teilnehmer abhängt, können wir eine Zertifizierung der Fortbildung nicht in jedem Fall garantieren.